Hufrehe – zweithäufigste Todesursache bei Pferden
sofortiges Handeln ist notwendig:
Tierarzt rufen, kühlen und weich stellen
Aber wie erkenne ich, dass mein Pferd Hufrehe hat?
An der typischen Rehestellung: Vorderbeine weit nach vorne gestreckt, um die Zehe zu entlasten (Druck des Hufbeins wird dadurch verringert). Der Rücken ist verkrampft und das Pferd zeigt ein Schmerzgesicht, d.h. die Nüstern sind fest, Unterlippe verkrampft und nach oben gezogen. Das Pferd lahmt, schwitzt und legt sich unter Umständen vor Schmerzen hin.
Die Hufrehe ist ein sehr gefürchtete Diagnose beim Pferd und die zweithäufigste Todesursache von Pferden. Da Hufrehe sehr schmerzhaft ist, muss umgehend der Tierarzt geholt werden.
Die Hufrehe ist keine Krankheit, sondern ein Symptom, das durch vielschichtige Ursachen entstehen kann. Die Hufrehe ist eine Entzündung der Huflederhaut, die nicht durch Bakterien von Außen entsteht, sondern durch mechanische oder toxische Einwirkungen. Durch entzündliche Prozesse im Huf erweitern sich die Blutgefäße in der Huflederhaut. Druck entsteht durch die erweiterten Blutgefäße und kann nicht weichen. Das verursacht unerträgliche Schmerzen im Huf. Ein Nichtbehandeln oder zu spätes Behandeln dieser Entzündung kann im schlimmsten Fall zur Absenkung des Hufbeins und dessen Durchbruchs führen.
Es gibt zwei Arten von Hufrehe: die toxische und die mechanische Hufrehe
Die toxische Hufrehe entsteht durch Endotoxine im Darm, die durch die geschädigte Darmwand (geschädigt durch Medikamente, krankhafte Veränderungen…..) in den Blutkreislauf und somit in die feinen Blutgefäße ins Innere des Hufes gelangen. Die Endotoxine – Zerfallsprodukte von Bakterien, bakterielle Toxine, verbreiten sich über den Blutkreislauf und schädigen die Blutgefäße.
Bekannte Auslöser sind zum Beispiel die Futterrehe. Fütterungsfehler durch zu viel Kohlenhydrate (z.B. im Getreide, Fütterung von Brot).
Ein Irrglaube ist der anscheinend hohe Eiweißgehalt im frischem Gras beim Anweiden der Pferde. Schädlich ist hier das enthaltene Fruktan, nicht das Eiweiß.
Zur toxischen Hufrehe gehört die Geburtsrehe, die durch Bakterien, die Mutterkuchenreste in der Gebärmutter zerfressen, entsteht,
die Vergiftungsrehe durch Vergiftungen z.B. giftige Pflanzen oder verschimmeltes Futter, die Medikamentenrehe durch kortisonhaltige Medikamente und die kolikbedingte Rehe durch Kolikkomplikationen.
Da die Toxine nicht zwischen Vorder- oder Hintergliedmaßen unterscheiden, trifft es meist alle 4 Hufe.
Die mechanische Hufrehe entsteht durch mechanische Eingriffe von Außen, die daher auch nur an einem oder zwei bzw. drei Hufen entstehen können.
Die Belastungsrehe kann durch Überbelastung durch zu viel Arbeit mit dem Pferd z.B. auf hartem, steinigen Boden oder Wiederaufnahme der Arbeit nach einer langen Ruhephase entstehen.
Eine weitere Form der mechanischen Hufrehe ist die Rehe durch falsche Hufbearbeitung. Ein blockierter Hufmechanismus durch falsch sitzende Hufeisen oder ein falsch ausgeschnittener Barhuf können ebenfalls Hufrehe verursachen.
ergänzende Behandlungsmethoden
Ergänzend und begleitend zu den tierärztlichen Behandlungen gibt es alternative Behandlungsmethoden aus der Naturheilkunde, wie zum Beispiel die Lasertherapie zur Durchblutungsförderung und Schmerzlinderung. Aber auch mit Kräutern kann dem Pferd ein Beitrag zur Wiederherstellung seines Wohlbefindens beigetragen werden.