Propriozeptives Training – gezielte Förderung von Gleichgewicht, Körperwahrnehmung & Koordination

Das propriozeptive Training ist ein zentraler Bestandteil der modernen Tierphysiotherapie. Es verbessert die Körperwahrnehmung, Koordination und Stabilität deines Tieres und unterstützt Muskeln, Gelenke und Nerven gleichermaßen. Besonders nach Verletzungen, Operationen oder bei neurologischen Problemen ist dieses Training ein entscheidender Baustein der Rehabilitation – aber auch ältere Tiere oder Sporthunde profitieren davon.

Was bedeutet Propriozeption?

Propriozeption beschreibt die Fähigkeit eines Tieres, die Stellung und Bewegung seines Körpers im Raum wahrzunehmen.
Diese „Tiefensensibilität“ wird über Rezeptoren in Muskeln, Gelenken, Bändern und Faszien gesteuert.

Ist dieses System gestört, wirkt ein Tier oft unsicher, wackelig oder tritt daneben – selbst wenn Muskulatur und Gelenke in Ordnung sind.

Typische Anzeichen für eine eingeschränkte Propriozeption:

• Unsicheres Gehen, Stolpern

• Wegknicken der Pfoten

• „Schlurfende“ Hinterläufe

• Vermehrtes Sitzen oder Liegen

• Unsicherheit auf glatten Böden

• Schwierigkeiten nach Operationen oder Narkosen

• Probleme beim Aufstehen

Warum ist propriozeptives Training so wichtig?

Dieses Training schult die Tiefensensibilität und verbessert:

• das Gleichgewicht

• die Koordination

• die Stabilität der Gelenke

• die Reaktionsgeschwindigkeit

• den Muskelaufbau

• das Sicherheitsgefühl des Tieres

Tiere, die ihre Bewegungen besser koordinieren können, bewegen sich sicherer, fallen seltener hin und entwickeln weniger Schonhaltungen sowie weniger Schmerzen.

Wie funktioniert das Training?

Das Training erfolgt mit speziellen Übungen und – je nach Möglichkeit des Tieres – mit verschiedenen Geräten:

• Balance Pads

• Wackelbretter

• Cavaletti

• Untergründe mit unterschiedlicher Beschaffenheit

• Slalom-Training

• Koordinationsleitern

• Übungen auf instabilen Flächen

Dabei geht es nicht um „Sport“, sondern um kontrollierte, ruhig aufgebaute Übungen, die das Nervensystem aktivieren und neue Bewegungsmuster fördern.

Für welche Tiere ist propriozeptives Training geeignet?

Hunde und Katzen profitieren gleichermaßen, besonders bei:

• neurologischen Erkrankungen

• Lähmungen oder Hinterhand-Schwäche

• Bandscheibenproblemen

• Spondylose

• Arthrose oder Hüftdysplasie

• Verletzungen der Bänder

• postoperativer Versorgung (z. B. Fersenbein-, Kreuzband- oder Wirbelsäulen-OPs)

• motorischer Unsicherheit im Alter

• Sehnen- und Bänderschwäche

• Schmerzen, Schonhaltungen und Fehlbelastungen

Auch Katzen, die oft zurückhaltender sind, lassen sich gut integrieren: Viele Übungen können bodennah, ruhig und spielerisch durchgeführt werden.

Training für Senioren

Gerade ältere Tiere verlieren oft Muskelkraft und Sicherheit.
Das propriozeptive Training:

• verhindert Stürze

• verbessert das Gleichgewicht

• aktiviert die Hinterhand

• erhält Mobilität länger

• steigert das Wohlbefinden

Viele Besitzer berichten, dass ihr Tier wieder aufmerksamer, sicherer und agiler wird.

Was sind die Ziele des propriozeptiven Trainings?

• bessere Stabilität im gesamten Bewegungsapparat

• mehr Sicherheit beim Gehen, Springen oder Treppensteigen

• verbesserte Koordination der Gliedmaßen

• Reduktion von Schmerzen durch optimierte Bewegungsabläufe

• schnellerer Muskelaufbau

• Prävention erneuter Verletzungen

• Förderung der neurologischen Regeneration

Sanft, kontrolliert und individuell angepasst

Jeder Trainingsplan wird individuell erstellt – je nach Alter, Gesundheitszustand und Möglichkeiten des Tieres.
Das Training erfolgt ruhig, stressfrei und mit viel positiver Verstärkung. Bei Bedarf erhältst du auch Übungen für zu Hause, die leicht in den Alltag integriert werden können.

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